Ein Szenario für den Ausstieg aus den fossilen Energien
Klimaschützen heisst in wenigen Jahrzehnten vollständig aus der Nutzung der fossilen Energien aussteigen. An die Stelle von Öl, Gas, Benzin, Diesel und Kerosin muss ein cleverer und sparsamer Umgang mit Energie sowie 100% erneuerbare Energie treten.
Mit der „Energy Revolution Schweiz“ liegt ein wissenschaftlich fundiertes Gesamtenergieszenario vor, das einen Weg aufzeigt, wie wir unsere Energieversorgung in den bevorstehenden dreieinhalb Jahrzehnten komplett umbauen können. Der sparsamere Umgang mit Energie und 100% erneuerbarer Strom spielen eine Schlüsselrolle: Sowohl bei der Beheizung der Gebäude als auch im Verkehr wird Strom aus erneuerbaren Quellen die fossilen Energien ablösen.
Wir sind alle gefordert, gemeinsam ist es machbar:
- Gebäude gut einpacken: Gebäude isolieren, fossile Heizungen durch erneuerbare ersetzen und nur so viel Wohnfläche beanspruchen, wie nötig. Wegen den wachsenden Ansprüchen an die Wohnfläche haben die grossen Effizienzgewinne beim Wohnungsbau bisher zu keinen Einsparungen geführt.
- Fortbewegen statt -fahren: Motorisierte Fahrten reduzieren, wenn motorisiert, dann elektrisch mit erneuerbarem Strom und wann immer möglich Flüge bzw. grosse Distanzen vermeiden.
- 100% Ökostrom statt Egalstrom: 100% erneuerbaren Öko-Strom einkaufen. Damit setzt Du ein Zeichen gegen den dreckigen Kohle und Atomstrom, den immer noch viele Energieversorger als Graustrom an uns Kunden verkaufen. Darüber hinaus: werde mit der eigenen Solaranlage Teil der wachsenden Gemeinschaft kleiner Energieproduzenten. Das geht auch ohne eigenes Dach: einfach Anteilsscheine einer Solargenossenschaft kaufen und so den Bau von Solar-Anlagen auf geeigneten Dächern mitermöglichen.
- Leichter Leben: Nur Kaufen, was nötig ist, dafür doppelt Freude daran haben. Jedes Produkt hat einen Klimagasrucksack: Durch den Konsum von Waren, welche nicht in der Schweiz hergestellt wurden, verursachen wir anderswo Klimagasemissionen: pro Kopf insgesamt etwa gleich viele wie durch den gesamten Verbrauch fossiler Energieträger in der Schweiz! Wer also weniger konsumiert und darauf achtet wie die Produkte hergestellt wurden, kann seinen ökologischen Fussabdruck massiv reduzieren.
- Besser Essen: Die in der Schweiz übliche Ernährung ist für knapp 20% der Treibhausgase und rund 28% der persönlichen Umweltbelastung verantwortlich. In keinem anderen Bereich kann die Änderung alltäglicher Handlungen so viel Gutes bewirken. Neben dem grossen Beitrag an Klima- und Umweltschutz werden sowohl Du als auch die Tiere den Frieden und die verbesserte Gesundheit geniessen. 3 Regeln helfen bei der Orientierung im Alltagsdschungel: 1) Tierische Produkte deutlich reduzieren, 2) saisonale, regionale, biologische Lebensmittel geniessen und 3) nur so viel einkaufen, wie auch benötigt wird.
Georg Klingler, Greenpeace Schweiz