Investitionen der SNB in Fracking

Über 60’000 Menschen fordern von der SNB: raus aus Fracking!

Der vorliegende Bericht zu den Investitionen der SNB in Frackingunternehmen hat zum Ziel, genauer aufzuzeigen, wie gross die Investitionssumme der SNB in diese Konzerne ist und wie hoch die damit verbundenen Treibhausgasemissionen sind. Die Frackingtechnologie wird hier in den Fokus gerückt, weil eine Mehrheit der Kantone diese ablehnt oder sogar verboten hat und da diese eine besonders schlechte Klimabilanz aufweist.

In Kürze

  • Fracking vergiftet systematisch Gewässer und Landschaften, führt vielerorts zu Menschenrechtsverletzungen und trägt substantiell zur Erderhitzung bei. Nach den Anlagekriterien der SNB dürfte diese nicht in Unternehmen investieren, welche Fracking betreiben.
  • Die SNB investiert in 69 Firmen (Stand Ende 2022), welche Öl und Gas mithilfe von Fracking fördern oder durch Fracking gewonnenes Öl und Gas transportieren. Die Investitionssumme beläuft sich auf insgesamt neun Milliarden US-Dollar.
  • Die SNB ist durch ihre Investitionsanteile für Treibhausgasemissionen aufgrund von Fracking im Umfang von rund 7 MtCO2e verantwortlich. Dies ist so viel wie die Emissionen der ganzen Schweizer Landwirtschaft.
  • Die geplanten Expansionsvorhaben von Frackingunternehmen, in welche die SNB investiert ist, würden das Schweizer CO2-Budget um weitere 81 MtCO2e reduzieren. Dies ist fast so viel wie die gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz in den Jahren 2020 und 2021.
  • 14 Kantone haben sich gegen Fracking positioniert. In diesen Kantonen leben 69 Prozent der Schweizer Bevölkerung und diese Kantone besitzen rund drei Viertel aller von den Kantonen verwalteten SNB-Aktien. Es gibt eine starke Opposition gegen Fracking in urbanen und ländlichen Kantonen, sowohl in der Deutschschweiz als auch in der Romandie. Aufgrund der breit abgestützten Ablehnung von Fracking in den Kantonsregierungen und der Bevölkerung können diese als Norm und Wert der Schweiz betrachten werden, welche auch die SNB respektieren sollte.
  • Die im Bericht beschriebene Zerstörung der Umwelt und der gesundheitlichen Gefahren aufgrund von Frackingaktivitäten im Permian Basin (USA) und in Vaca Muerta (Argentinien) zeigen eindrücklich auf, warum die SNB als Aktionärin der involvierten Frackingunternehmen Massnahmen ergreifen muss.
  • Aktuell nimmt die SNB ihre Rechte als Aktionärin von umweltzerstörenden Unternehmen nicht wahr. Sie stimmt weder an Generalversammlungen ab, noch reicht sie Anträge ein. Die zivilgesellschaftliche SNB-Koalition empfiehlt der SNB, dem Bundesrat und Parlament, sowie den Kantonsregierungen und Kantonalbanken eine Reihe von nächsten Schritten, welche im Kapitel «Schlussfolgerungen und Empfehlungen» aufgelistet werden. Die Nationalbank sollte unter anderem ihre Aktionärsrechte wahrnehmen, eine Eskalationsstrategie in transparenter Weise umsetzen und umweltzerstörende Unternehmen aus ihrem Devisenportfolio ausschliessen, wenn andere Massnahmen zu keiner Verbesserung führen.
  • Mit den beschriebenen Empfehlungen könnte die SNB ihre bestehenden Anlagerichtlinien konsequenter verfolgen, die Währungstabilität langfristig besser gewährleisten, die Normen und Werte der Schweiz respektieren und die Nachhaltigkeitsziele des Bundes, sowie die Ziele des neuen Klima- und Innovationsgesetzes (KIG) unterstützen. Das von der Schweizer Stimmbevölkerung deutlich angenommene Gesetz hält fest, dass «Finanzmittelflüsse auf eine emissionsarme und gegenüber dem Klimawandel widerstandsfähige Entwicklung» ausgerichtet werden müssen. Als staatliche Institution ist auch die SNB verpflichtet, ihren Beitrag zur Verminderung der Klimawirkung von Finanzmittelflüssen zu leisten. Dies umfasst auch ihre eigenen Investitionen.

 

Investitionen der SNB in Fracking