KlimaSeniorinnen klagen gegen Schweizer Regierung
Am 29. März 2023 wird die Klimaklage der KlimaSeniorinnen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg angehört. Erstmals überhaupt überprüft der Europäische Gerichtshof in einer öffentlichen Verhandlung, inwiefern ein Staat wie die Schweiz die Treibhausgasemissionen stärker reduzieren muss, um die Menschenrechte der eigenen Bevölkerung zu schützen.
Der heutige Tag hat das Potenzial, als Meilenstein in die Geschichte im weltweiten Kampf gegen die sich immer deutlicher abzeichnende Klimakatastrophe einzugehen. Denn die Klimakrise ist nicht nur zur grössten Bedrohung der Menschheit geworden, sie bedroht zunehmend auch die Menschenrechte. Extreme Hitzeperioden lösen eine Gesundheitskrise aus, die jedes Jahr Tausende von Menschenleben fordert. Das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Leben sind bedroht.
Die steigenden Temperaturen haben schon heute schlimme Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit älterer Frauen. Die stark zunehmenden Hitzeextreme machen krank. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung sind älteren Frauen infolge von Hitzeextremen einem deutlich erhöhten Krankheits- und Sterberisiko ausgesetzt. Die KlimaSeniorinnen klagen, weil die Schweiz viel zu wenig für die Eindämmung der Klimakatastrophe tut.
Die KlimaSeniorinnen Schweiz setzen sich für den Schutz ihrer Grundrechte ein, insbesondere ihr Recht auf Leben und auf Gesundheit. Diese Grundrechte sind in der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) explizit geschützt . Die Schweiz hat sie 1974 ratifiziert. Die durch den menschengemachte Klimakrise immer häufigeren und intensiveren Hitzeextreme gefährden insbesondere Gesundheit und Leben älterer Frauen. Weil die Rechtsprechung verlangt, dass nur besonders betroffene Gruppen eine Klage einreichen können, beschränkt sich die Beschwerde der KlimaSeniorinnen auf Frauen im Pensionsalter. Der Verein KlimaSeniorinnen Schweiz hat heute über 2’000 Mitglieder in der ganzen Schweiz mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren.
Die KlimaSeniorinnen werden seit Beginn finanziell und organisatorisch unterstützt durch Greenpeace.