Compatibilité climatique

Pensionskasse Swiss Re

Charakterisierung Vorsorgeeinrichtung

Die Basisinformationen sind im zutreffenden Factsheet des Klima-Ratings Finanzanlagen zu finden. 

Charakterisierung Teil Immobilien

Die Investitionen in Immobilien teilen sich gemäss Geschäftsbericht 2023 wie folgt auf (in Prozent aller Immobilienanlagen):

  • Direkte Immobilienanlagen in der Schweiz: 84 % (904 Mio.)
  • Indirekte Immobilienanlagen in der Schweiz: 4% (41 Mio.)
  • Indirekte Immobilienanlagen im Ausland: 12% (136 Mio.)
  • Hypotheken: 0 %
  • Green Bonds: 0%

Nachhaltigkeitsstrategie Immobilien

  • Direkte Immobilien:

Die Grundlagen der Nachhaltigkeitsstrategie der Pensionskasse Swiss Re sind im Anlagereglement 2021 definiert.

Gemäss der Präsentation der direkten Immobilien ist der Immobilienpark vorwiegend in der Region Zürich konzentriert.

Gemäss Impakt-Report 2023  befolgt die Pensionskasse Swiss Re Nachhaltigkeitskriterien bei den direkten Immobilien durch die Awendung von MINERGIE®-Standards für energieeffiziente Gebäude. Bei Neubauten ist die Erreichung des MINERGIE®-ECO-Standards und der Verzicht auf fossile Brennstoffe verbindlich. Bei Neubauten und umfassenden Sanierungen berücksichtigt die Pensionskasse zusätzliche Kriterien in den Bereichen Biodiversität und Mobilität.

Zur Sicherstellung der ESG-Integration hat die Pensionskasse Swiss Re gemäss Impakt Report für alle Schweizer direkten Immobilienanlagen ESG-Monitoring- und ESG-Reporting-Prozesse eingeführt. Diese werden jährlich überprüft. Sie publiziert jährlich die Scope 1 und 2 Emissionen sowie den Energiemix ihres Direktportfolios auf ihrer Website.

Gemäss der Präsentation Nachhaltigkeit-Klima 2023 ist die CO2-Intensität in der Periode der letzten 20 Jahre von 33.3 kg CO2e/m2 EBF im Jahr 2003 auf 15 kg kg CO2e/m2 EBF im Jahr 2023 reduziert worden.

Kommentar Klima-Allianz

Diese Grundsätze und die erfolgten Messungen – die aber die wichtige Periode seit 2020 nicht abdecken – sind eine gute Basis für die Entwicklung einer umfassenden Klimastrategie mit wirksamem Planungssystem für die gesamte Periode bis 2040; insbesondere die Halbierung der CO2-Intensität bis 2030 im Vergleich zu 2020 oder zumindest Verpflichtung zur Beschleunigung zwischen 2030 und 2040 ist erstrebenswert. Die Strategie sollte auf folgenden Pfeilern beruhen:

  • Maximale, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Ausschöpfung des Potenzials energetischer Sanierungen des Altbestandes mit Einbezug der grauen Energie (Scope 3 upstream) und der extern generierten Emissionen durch Mieterstrom und Mobilität der Nutzer (Scope 3 downstream) in die Planungsentscheide.
  • Neubauten sind konform zu den im Zeitpunkt der Planung fortgeschrittensten Energiestandards, umfassend neben Scope 1 (direkte Emissionen) auch Scope 2 und Scope 3.
  • Vorausschauende Verbrauchssteuerung via Gebäudetechnik und Mieterengagement sowie ein enges CO2- und Energie-Monitoring.
  • Auf der Basis der erfolgten Potenzialermittlung, maximale Umsetzung eines Zuwachspfades der Photovoltaik zur Minimierung der territorialen Emissionen der Schweiz mit Dekarbonisierung von Verkehr, Industrie und Gebäuden via Hochfahren der Produktion von solar produzierten Stroms.
  • Bestmögliche Minimierung der Verluste grauer Energie durch bewusste Entscheidungen im Falle von Sanierung oder Neubau, durch Verwendung von Baumaterialien mit möglichst geringem CO2-Fussabdruck, durch Maximierung der Wiederverwendung und -Verwendbarkeit von Baumaterialen, Bauteilen und Energietechnik (Scope 3 upstream).
  • ESG-Positiv-Wirkung im Sinne der Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere aber nicht nur von Goal 7 “Affordable and Clean Energy”, von Goal 10 “Reduce Inequality” in Verbindung mit Goal 10.2 “Empower and promote social and economic inclusion of all” und von Goal 11 “Sustainable Cities and Communities” in Verbindung mit Goal 11.1 “Ensure access for all to adequate, safe and affordable housing”.
  • Reduktion des Wasserverbrauchs, insbesondere Warmwasser.
  • Indirekte Immobilien:

Es sind keine Nachhaltigkeitsziele für die indirekten Immoblienanlagen und keine Klimastrategie ersichtlich.

Kommentar Klima-Allianz

Die Klimastrategie sollte einen raschen Absenkungspfad der CO2-Emissionen mit Einschluss von ESG-Zielen zum Ziel haben und die nachfolgenden Wirkachsen kombinieren.

Beginnend mit den verhältnismässig gut beeinflussbaren indirekten Immobilienanlagen im Inland sollte die Klimastrategie Zwischen- und Endziele festlegen für den Zeitraum bis 2050, Reporting definieren und inhaltlich auf folgenden Pfeilern beruhen:

  • Engagement der Fondsmanager durch Einforderung der CO2-Emissionen pro m2 und von detaillierten ESG-Informationen sowie der Verpflichtung zu Netto Null spätestens 2050. Fortgeschrittene Vermögensverwalter sind in der Lage, diese beispielsweise auf der Basis der weit verbreitenden Teilnahme am globalen ESG- und Klima-Managementstandard GRESB zu gewinnen. In der Schweiz haben die Fondsverwalter mit den neuen Leitlinien “Umweltrelevante Kennzahlen” der AMAS eine gute Grundlage zur Dokumentation der Treibhausgasemissionen.
  • Beschlussfassung für einen konkreten Reduktionsplan mit kurz- und mittelfristigen Zwischenzielen, der auch die relevanten UN-Sustainable Development Goals berücksichtigt.
  • Maximale, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Ausschöpfung des Potenzials energetischer Sanierungen des Altbestandes in der Schweiz nach bestem Stand der Technik – mit maximaler Optimierung bei der Senkung des Energieverbrauchs und der vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien – sowie mit Einbezug der grauen Energie (Scope 3 upstream) und der extern generierten Emissionen durch Energiebezüge (Scope 2) und Verkehr (Scope 3 downstream) in die Planungsentscheide.
  • Neubauten sind konform zu den im Zeitpunkt der Planung fortgeschrittensten Energiestandards, umfassend Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 und Scope 3.
  • Vorausschauende Verbrauchssteuerung via Gebäudetechnik und Mieterengagement sowie ein enges CO2- und Energie-Monitoring.
  • Maximale Realisierung der Potenziale der Photovoltaik zur Minimierung der territorialen Emissionen der Schweiz mit Dekarbonisierung von Verkehr, Industrie und Gebäuden via Hochfahren der Produktion von solar produzierten Stroms.
  • Bestmögliche Minimierung der Verluste grauer Energie durch bewusste Entscheidungen im Falle von Sanierung oder Neubau, durch Verwendung von Baumaterialien mit möglichst geringem CO2-Fussabdruck, durch Maximierung der Wiederverwendung und -Verwendbarkeit von Baumaterialen, Bauteilen und Energietechnik (Scope 3 upstream).
  • ESG-Positiv-Wirkung im Sinne der Sustainable Development Goals (SDG), insbesondere aber nicht nur von Goal 7 “Affordable and Clean Energy”, von Goal 10 “Reduce Inequality” in Verbindung mit Goal 10.2 “Empower and promote social and economic inclusion of all” und von Goal 11 “Sustainable Cities and Communities” in Verbindung mit Goal 11.1 “Ensure access for all to adequate, safe and affordable housing”.
  • Reduktion des Wasserverbrauchs, insbesondere Warmwasser.
  • Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung und ESG-Qualität nachweist.

Im Feld der indirekten Immobilien im Ausland sollte die Klimastrategie die folgenden Wirkachsen kombinieren:

  • Engagement der Asset Manager durch Einforderung der CO2-Emissionen pro m2 und von detaillierten ESG-Informationen sowie der Verpflichtung zu Netto Null spätestens 2050. Fortgeschrittene Vermögensverwalter sind in der Lage, diese beispielsweise auf der Basis der weit verbreitenden Teilnahme am globalen Standard GRESB zu gewinnen.
  • Bei ausbleibendem Fortschritt oder ungenügender Performance, Deselektion von Mandaten und Fonds zugunsten von Anlagegefässen, deren Dokumentation maximale Klimawirkung und ESG-Qualität nachweist.
  • Green Bonds Immobilien und andere Immobilienfinanzierungen:

Innerhalb der Anlageklasse Infrastructure Debt finanziert die Pensionskasse Swiss Re,  wie im Factsheet Finanzanlagen aufgezeichnet, sozialen Wohnungsbau in England – mit allerdings nicht offengelegtem Anlagevolumen. Der Anteil an den Aktiven kann sowohl im Promille- aber auch im Prozentbereich liegen.

Bezüglich Green Bonds ist keine Absicht auffindbar, im Bereich der beeinflussbaren externen Immobilieneigentümer eine Strategie zu konzipieren insbesondere für einen Zuwachspfad von Sanierungen mit optimaler Energieeffizienz und Dekarbonisierung.

Kommentar Klima-Allianz

Eine Klimastrategie sollte sich auf die folgenden Wirkachsen abstützen:

  • Impact Investments in Green Bonds oder vergleichbare Anlagelösungen von Emittenten, welche die Vergabe von grünen Hypotheken an externe Immobilieneigentümer finanzieren. Diese fördern klimapositive Sanierungen mit optimaler Energieeffizienz und Dekarbonisierung, aber auch Neukäufe oder Neubauten mit besonders hoher Klima- und ESG-Positiv-Wirkung.
  • Impact Investments in Green Bonds oder vergleichbare Anlagelösungen von Emittenten, welche für die Direktfinanzierung grüner Immobilien von externen Immobilieneigentümern bestimmt sind – schwergewichtig im Sinne klimapositiver Sanierungen mit optimaler Energieeffizienz und Dekarbonisierung, aber auch für Neukäufe oder Neubauten mit besonders hoher Klima- und ESG-Positiv- Wirkung.
  • Im Falle von Hypothekenfinanzierungen via Anleihen im Obligationenportfolio Schweiz der Pfandbriefbank, der Pfandbriefzentrale der Kantonalbanken oder direkt via Kantonalbanken, Engagement dieser Institute, welche die Hypothekenvergabe der Schweizer Banken refinanzieren; das Ziel sollte darin bestehen, dass letztere CO2-Emissions- und Energieträgerdaten bei den finanzierten privaten Gebäudebesitzern erheben mit der Perspektive, Einfluss auf die Dekarbonisierung dieses relevanten Teils des Gebäudebestandes der Schweiz zu nehmen.

Reporting der direkten und indirekten CO2-Emissionen und ESG- Bestandesaufnahme

  • Direkte Immobilien:

Wie oben erwähnt liegt die Messung des CO2-Intensität Scope 1 und Scope 2 vor.

  • Indirekte Immobilien:

Es ist kein Reporting mit detaillierten CO2-Emissionen unter Einbezug passender ESG-Indikatoren für die in kollektive Anlagen investierten Immobilien ersichtlich.

Dekarbonisierungsziele für direkte und indirekte CO2-Emissionen und Massnahmenplanung

  • Direkte Immobilien:

Es sind noch keine konkreten, mit einer Umsetzungsplanung unterlegten Zwischenziele für einen 1.5°C-kompatiblen Absenkpfad der CO2-Emissionen seit 2020 der eigenen Immobilien ersichtlich.

  • Indirekte Immobilien:

Es sind keine konkret definierte und mit einer Umsetzungsplanung unterlegte Ziele für einen 1.5°C-kompatiblen Absenkpfad der CO2-Emissionen für die in kollektive Anlagen investierten Immobilien ersichtlich..

  • Green Bonds Immobilien oder gleichwertige Finanzierungen:

Es sind keine konkreten Ziele für einen dezidierten Wachstumspfad für Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Immobilien ersichtlich.

Stand der Umsetzung des Dekarbonisierungspfads seit 2020 mit Einschluss ESG- Ziele

  • Direkte Immobilien:

Es ist kein Reporting über das Ausmass der Reduktion der direkten und indirekten Emissionen seit 2020 oder über die Verbesserung anderer Nachhaltigkeitselemente ersichtlich.

  • Indirekte Immobilien:

Es ist kein Reporting über das Ausmass der Dekarbonisierung der direkten und indirekten CO2-Emissionen von indirekten Immobilienanlagen ersichtlich.

  • Green Bonds Immobilien und andere Immobilienfinanzierungen:

Es ist kein Reporting über Fortschritte bei der Reduzierung der finanzierten CO2-Emissionen durch Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Immobilien ersichtlich.

Schlussfolgerung

Noch kein Pfad zu Netto-Null spätestens 2050:

  • Bei den eigenen Immobilien im Inland bestehen einige Nachhaltigkeitsgrundsätze, die auf praktische Verbesserungen hinweisen, und die aktuelle CO2-Intensität sowie diejenige vor 20 Jahren sind publiziert, aber glaubwürdige, systematisch geplante Aktivitäten zur Einleitung einer schnellen Dekarbonisierung unter Berücksichtigung der relevanten UN-Sustainable Development Goals sind noch nicht ersichtlich. Eine Systemperformance hin zu Netto-Null spätestens 2050 ist noch aufzubauen.
  • Bei den indirekten Immobilienanlagen im In- und Ausland sind keine Aktivitäten zur Erreichung der Dekarbonisierung hin zu Netto-Null 2050 ersichtlich. Eine Systemperformance hin zu Netto-Null spätestens 2050 ist noch aufzubauen.
  • Bei den anderen Immobilienfinanzierungen ist keine Verpflichtung zu einem Zuwachspfad klimawirksamer Green Bonds oder gleichwertigen Finanzierungen für grüne Hypotheken und für grüne Immobilien ersichtlich.

Noch fehlt eine Klimastrategie für einen Dekarbonisierungspfad, der im Einklang steht mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens – max. 1,5°C und Netto Null für die eigenen und die finanzierten CO2-Emissionen bis spätestens 2050, mit einem Zwischenziel der Halbierung bis 2030 und einer Perspektive von Netto Null Emissionen 2040.

Tendenz 2023-2025

Bewertung: stagnierend

Kommentar Klima-Allianz

  • Mit der Bestimmung der aktuellen CO2-Intensität ist ein Startpunkt gesetzt, aber es fehlt noch eine umfassende und ambitionierte Klimastrategie für die direkten Immobilien, die auf der Basis eines spezifischen Dekarbonisierungspfads mit Halbierung bis 2030 im Vergleich zu 2020 bewirkt, und somit eine Perspektive zu einem Netto-Null-Ziel 2050 eröffnet – immer einschliesslich der Berücksichtigung der relevanten UN-Sustainable Development Goals. 
  • Die Klimastrategie sollte auch die indirekten Immobilienanlagen im In- und Ausland sowie das Impact Investing in Green Bonds oder gleichwertige Finanzierungen für grüne Hypotheken und für grüne Immobilien umfassen.
  • Via Produktselektion und Engagement oder Auswechslung von Managern sollte bei den Kollektivanlagen in Immobilien und der Hypothekenfonds im Ausland die regelmässige Dokumentation der CO2-Intensität umfassend gesichert werden – und die Verpflichtung zum Netto-Null Ziel spätestens 2050 – mit kontinuierlicher Verbesserung der ESG-Qualität bei den Immobilienfonds.
  • Bei anderen Immobilienfinanzierungen einschliesslich derjenigen via Bundesamt für Wohnungswesen im Inland sollte ein Engagement – respektive ein Investitionsprozess – implementiert werden, der zu einem Zuwachspfad von Finanzierungen oder Green Bonds führt, eingesetzt für grüne Hypotheken und/oder grüne Immobilien mit optimaler CO2-Wirksamkeit insbesondere für Sanierungen.
  • Für sämtliche Klimahebel im Immobilienbereich sollte eine permanent zu adjustierende Massnahmenplanung zu einem ehrgeizigen Zwischenziel für 2030 gesetzt werden, so dass ein Potenzial besteht, bis 2040 Netto-Null zu erreichen.